Vier Künstlerinnen porträtiert Evelyn Schels in ihrer Dokumentation, vier Frauen, die mehr oder weniger stark ihren Körper in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen. Die bekannteste ist fraglos Marina Abramović, die serbische Performance-Künstlerin, die bereits in den 70er Jahren begann, die Performance-Kunst auf radikale Weise zu erneuern. Ähnlich radikal nutzt die eine Generation jüngere, aus Israel stammende Sigalit Landau ihren Körper für ihre Arbeiten. In Barbet Hula etwa benutzt sie Stacheldraht als Hula-Hoop-Reifen. Die Spuren, die dies auf dem Körper hinterlässt, sind unzweideutig als Reflexion über die Situation Israels zu verstehen, wie manche von Abramovićs Arbeiten als Kommentar zur Situation in ihrer jugoslawischen Heimat. Ein Bezug, der jedoch nur lose angedeutet wird wie der zwischen Sigalit Landau und der deutschen Fotografin Katharina Sieverding. Verhandelt Landau in ihren Arbeiten auch oft den Holocaust, geht es Sieverding in ihrer Arbeit oft um die andere Seite, die der Täter. Die vierte im Bunde ist schließlich die aus Iran stammende, inzwischen in New York lebende Shirin Neshat, die als Fotokünstlerin bekannt wurde, inzwischen aber auch als Filmregisseurin Erfolg hat – wie zum Beispiel mit ihrem Film “Women without Men“. „Body of Truth“ überzeugt vor allem dann, wenn er die Möglichkeit entstehen lässt, den Künstlerinnen intensiv bei der Arbeit zuzuschauen.
Body of Truth OmU