Selten hat ein Film die Schwere der Demenzkrankheit in voller Wirkung gezeigt, wie es „The Father“ von Regisseur Florian Zeller getan hat. Basierend auf seinem eigenen Theaterstück “The Father“ schildert der französische Regisseur in seinem Debütfilm die Demenzkrankheit aus der Sicht desjenigen, der an der Krankheit leidet. So wird ein akkurates Bild gezeichnet, das auch Angehörigen von Demenzkranken zeigt, wie schockierend bereits kleinste Änderungen im Alltag ihrer Liebsten sein können. Gedächtnisschwund wurde wahrscheinlich noch nie so tiefgreifend vermittelt wie in diesem Film. Es ist eine höchst effiziente Strategie, mit der die Regie uns manipuliert. Dem Kranken (Anthony Hopkins) erscheint die eigene Sicht logisch und kohärent, und weil sich der Film diese subjektive Sicht zu eigen macht, wird sein schwieriges Verhalten emotional nachvollziehbar, seine Ungeduld, sein krankhaftes Beharren auf Dingen, die ihm noch ein wenig Halt geben, schließlich auch seine Verzweiflung. Auch die Auswirkung einer Demenzerkrankung auf das Umfeld, die Nöte der Angehörigen, ihre Frustration und Trauer wie auch ihre Tapferkeit, vergisst der Film nicht. Florian Zeller ist ein unbarmherzig ehrlicher Film ohne Raum für Sentimentalität gelungen.
The Father OmU english Cinema