Joseph Beuys gilt als einer der bedeutendsten Künstler und Kunsttheoretiker des 20. Jahrhunderts, der mit seinen spektakulären Kunstaktionen für Aufsehen sorgte. Gerade durch jene Aktionskunst ging der Anthroposoph Beuys, der auch Gründungsmitglied der “Grünen“ war und als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf lehrte, in die Geschichte ein. Er brachte in einem Raum fünf Kilo Butter an und nannte dieses Werk “Fettecke“, er pflanzte auf der documenta Kassel 1000 Eichen und erklärte einem toten Hasen einige Bilder. 24 mit Filzrollen und Fett bepackten Holzschlitten band er an einen alten VW-Bus, Titel: “Das Rudel“. Für seine großartige Kino-Doku über Joseph Beuys sichtete Andres Veiel 400 Stunden Archivmaterial, 20.000 Fotos un 300 Stunden Tondokumente. Drei Jahre dauerten die Arbeiten an dem Film, in deren Verlauf der Filmemacher 60 Zeitgenossen interviewte: ehemalige Weggefährten, Freunde, Künstlerkollegen und Studenten von Beuys. Durch die kunstvolle visuelle Gestaltungund einer außergewöhnlichen Montage der Einzelszenen bekam die einfühlsame, kluge Filmbiografie bei der Weltpremiere während der Internationalen Filmfestspiele in Berlin 2017 stürmischen Applaus, in den wir auch heute noch uneingeschränkt einstimmen müssen. Schlusswort Joseph Beuys: „Es ist die soziale Kunst gemeint, wenn ich sage: Jeder Mensch ist ein Künstler.“

Filmforum

Beuys

  • Eine Hommage an den Großkünstler und Selbstdarsteller zum 100. Geburtstag
  • R+B: Andres Veiel – K: Jörg Jeshel – M: Ulrich Reuter – D: Joseph Beuys und viele seiner Zeitgenossen – Deutschland 2017, L: 107 Min. FSK 0