Ein geliebter Mensch stirbt und die ganze Welt gerät aus den Fugen. Der Tod seiner Schwester Drusilla bringt den jungen Kaiser Caligula aus dem Gleichgewicht. Was folgt, ist der Versuch, das Unmögliche möglich zu machen und der Welt eine neue Logik aufzuzwingen, die auf seiner eigenen Wahrheit beruht. Er verspricht, das Lügen auszurotten, Privilegien und Konventionen abzuschaffen, treibt seine Sehnsucht nach schrankenloser Freiheit weiter und weiter. Irgendwann will er sich überhaupt keinem Gesetz mehr beugen, weder dem der Realität noch der Forderung nach Nächstenliebe. Er zieht die ganze Bevölkerung hinein in einen Strudel aus Willkür und Fake News, Angst und Schrecken.
Caligula ist die Tragödie maßlosen Machtwillens: Das Porträt eines nicht mehr durch Ethik, Gesetze oder Moral gezähmten Politikers, eine philosophische Auseinandersetzung mit dem Absurden.
Camus hat dieses Stück kurz vor dem Kriegsausbruch geschrieben. Selbst wollte er das Philosophische in diesem Stück gar nicht so sehen. Dennoch ist es eines der kraftvollsten und vielschichtigsten Stücke der Mitte des 20. Jahrhunderts und wird viel zu selten gespielt. Allein deshalb schon gehört diese Produktion auf den Landsberger Spielplan und ist sicher einen Besuch wert.