Weihnachten, im Jahr 1887: die Kaiserin von Österreich begeht ihren 40.Geburtstag. Damit gilt sie als eine „alte Frau“. Elisabeth hat ausschließlich repräsentative Pflichten und fühlt sich vom höfischen Ritual stark eingeengt. Sie gilt zwar immer noch als angehimmelte wie kritisch beäugte schöne und anmutige Frau. Ihr ist aber bewusst, dass ihre Zeit bald abläuft. Mit vierzig Jahren wird sie bald kein Schönheitssymbol mehr sein können. Elisabeth ist verunsichert darüber, was sie noch wert ist, wenn sie ihrem eigenen Abbild nicht mehr gerecht wird und ihr nur noch Respekt zuteilwird. Sie verlässt unruhig Wien und reist nach England und Ungarn, um ihrer aufregenden Jugendzeit nachzueifern. Sie besucht politische Verbündete und ehemalige Liebhaber. Dabei entwickelt sie einen Plan, um ihr Vermächtnis zu schützen. Die Presse beurteilte den Film als „Punk statt Prunk“, in welchem es endlich mal eine Kaiserin Elisabeth gibt, die Ecken und Kanten hat und sich nicht um die Sympathie der Zuschauer schert. Eine Frau in der Midlife-Crisis, essgestört und fitnessbesessen. Der glänzend inszenierte und besetzte Film überzeugt durch seine sprachliche Poesie, durch seine wunderbaren Bilder und einen pointierten Soundtrack. Trotz der erdrückenden Thematik handelt es sich keineswegs um einen erdrückenden Film. Die Hauptdarstellerin Vicky Krieps wurde beim Filmfestival in Cannes mit dem Darstellerpreis ausgezeichnet. Im Rahmen des Filmfests München bekam die Regisseurin Marie Kreutzer für die Regie den ARRI-Award.
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