Der zweite Film des französischen Regisseurs Jacques Tati von 1953 ist auch wieder eine Ode an die Freude. In einem kleinen bretonischen Badeort verleben die unterschiedlichsten Menschen ihre Ferien – neben Franzosen urlauben dort Engländer, Schweizer und Deutsche. Während die Gäste ihren Vergnügungen wie Schwimmen, Tennis, Kartenspiel und Gemeinschaftsabenden nachgehen, verursacht ein Gast, Monsieur Hulot, unbeabsichtigt eine Turbulenz nach der anderen. Er verstört mit seiner Vorliebe für Jazz-Musik die Mitbewohner seiner Pension und weckt sie nachts mit seinem lauten alten Automobil. Am Strand sorgt er für den Eindruck, bei seinem beschädigten Paddelboot handele es sich um einen Wal. Bei dem Versuch, ein Bild gerade zu rücken, hinterlässt er das Zimmer mit einigen demolierten Gegenständen. Ohne praktische Vorkenntnisse im Tennisspiel besiegt er alle Gäste mit seinem ungewöhnlichen Aufschlag. Er spielt mit einem Sohn eines deutschen Ehepaares leidenschaftlich Tischtennis und bringt bei seiner Suche nach dem verschlagenen Ball zwei Kartenrunden so in Streit, dass es zu Handgreiflichkeiten kommt. Er löst bei seiner Flucht vor ihn verfolgenden Hunden unbeabsichtigt in der Nacht vor dem Ende der Ferien das hierfür gedachte Feuerwerk aus. Eingebunden sind seine Erlebnisse in eine Reihe von kleinen, ganz wundervollen Szenen, die weniger Handlung als Momentaufnahmen liefern. Wie eine Perlenschnur sind die Gags aufgereiht, verbunden mit einer überaus liebenswerten Intelligenz und einem romantischen Charme. Eine zärtlich-erfreuliche Typen – Komödie, die sich gegen jede filmische Einordnung (nicht nur im französischen Kino) sperrt. Sollten Sie den Film schon mehrfach gesehen haben: Freuen Sie sich auf das Wiedersehen!
Die Ferien des Monsieur Hulot / Les Vacances de Monsieur Hulot OmU cinéma français