Erika Kohut ist Klavierlehrerin am Wiener Konservatorium. Sie ist Ende 30 und lebt immer noch mit ihrer Mutter zusammen. Sie teilt mit ihr das ehemalige Ehebett und untersteht in dieser engen Umklammerung fast vollständig der mütterlichen Kontrolle. Bei Streitigkeiten werden beide gewalttätig. Erika nimmt sich jedoch heimlich Freiheiten heraus. So besucht sie eine Peepshow-Kabine und riecht dabei an weggeworfenen Papiertüchern. Außerdem verletzt sie sich im Badezimmer im Intimbereich. Als sie in einem Autokino ein Paar beim Sex beobachtet, wird der Mann auf sie aufmerksam, während sie neben dem Auto uriniert. Bei einem Hauskonzert lernt Erika den Studenten Walter Klemmer kennen, der ebenfalls Klavier spielt und sich in sie verliebt. Walter bewirbt sich beim Konservatorium für die Klasse Erikas, und wird trotz ihres Votums aufgenommen. In der Folge ergeben sich stürmische Gesten der Erregung, aber Erika bricht immer wieder ab und versucht Walter auf Abstand zu halten. Der in Cannes dreifach preisgekrönte Film DIE KLAVIERSPIELERIN von Michael Haneke ist eine absolut kongeniale Adaption des Romans von Elfriede Jelinek. Hanekes Bilder sind so verstörend wie Jelineks Sprache. Emotionslos wie ein Forscher lässt er uns am neurotischen Treiben seiner Heldin (Isabelle Huppert) teilhaben, bis es wehtut.
Die Klavierspielerin