Die Verlegerin Helga Pato sitzt im Zug, nachdem sie ihren Mann in der Psychiatrie abgeliefert hat. Im Zug lernt sie Dr. Sanagustin kennen, der ihr von seinem Berufsleben erzählt, insbesondere von einem Fall, wie er ungewöhnlicher nicht sein könnte. Die Geschichte eines Mannes, der beim Militär war, der nur noch einen Arm hatte, der mit dem puren Bösen in Kontakt kam, der einer Psychose erlegen ist. Ist es wahr, was er erzählte, oder alles nur aufeinander abgestimmte Spinnerei?  Der Verlegerin Helga Pato könnte das egal sein, aber sie wird in diese Geschichte hineingezogen, ist sie selbst doch gerade erst dem Wahnsinn entkommen. Fasziniert ist sie aber auf jeden Fall und möchte mehr wissen. Der Übergang ist fließend, alles geht ineinander über. Der Film erzählt von den Obsessionen seiner Figuren, von deren Perversionen – ob nun eingebildet oder real. Er macht das mit einer immensen Raffinesse, der man sich nicht entziehen kann. Die geschliffenen Dialoge, das Abgleiten ins Surreale, das alles sind Elemente eines großen Films, der in seiner Erzählweise sicherlich bizarr, aber auch höchst faszinierend ist.

 

 

 

Filmforum

Die obskuren Geschichten eines Zugreisenden

  • Eine raffinierte Mixtur aus schwarzer Komödie und bizarrem Thriller.
  • R: Aritz Moreno- B: Javier Gullón- D: Luis Tosar, Pilar Castro, Ernesto Alterio, Quim Gutiérrez - Spanien/Frankreich 2019, L:103 Min. FSK 16