Zwei Frauen kriechen an Land auf einer einsamen Insel. Robyn und Helen sind bis auf Haut durchnässt, Adrenalin rauscht durch ihre Adern, sie klammern sich aneinander. Ihr Boot ist gekentert, doch auf wundersame Weise haben sie beide das Unglück unversehrt überlebt. Während Helen optimistisch bleibt – bestimmt wird man sie bald retten –, ist Robyn am Rande der Verzweiflung. Zunächst scheinen beide den Umständen entsprechend relativ gesund zu sein. Man zieht an einem Strang, bemüht sich, Wasser, Menschen und vor allem einen Weg von diesem einsamen Ort zu finden. Doch nach und nach schieben sich immer beharrlicher Erinnerungen über Robyns Wahrnehmung, überlagern sich die Realitäten und auch dem Zuschauer wird der Boden unter den Füßen weggezogen.

Die britische Dramatikerin Zinnie Harris, Jahrgang 1972, arbeitete als „Writer-In-Residence“ in einem Hospiz. Diese Erfahrung verarbeitete sie auch in „In der Dämmerung“. Was als klassische Robinsonade beginnt, entwickelt sich bald zu einem Vexierspiel über Erinnerung und Wahrnehmung, einer anrührenden Erzählung über Liebe, Verlust und Trauer und eine eindringliche Variation des „Orpheus und Eurydike“

 

 

 

Theater

In der Dämmerung

  • Schauspiel von Zinnie Harris (dt. Erstaufführung)
  • Landestheater Schwaben
Inszenierung Ingrid Gündisch
Besetzung Anke Fonferek, Regina Vogel