Nachdem ihre ersten beiden Stücke bereits mit vielen Preisen ausgezeichnet wurden, kam für Yasmina Reza mit „Kunst“ der erste große Welterfolg und Durchbruch. „Drei Mal Leben“ und „Der Gott des Gemetzels“ kamen hinzu und sie wurde zur meistgespielten Dramatikerin weltweit. In ihren bitteren Komödien bringt sie immer wieder die Struktur der Bürgerlichkeit ins Wanken und bohrt gezielt in den Wunden der bourgeoisen Zwischenmenschlichkeit. Ganz besonders in „Kunst“: Eine langjährige Freundschaft dreier Männer wird durch ein Kunstwerk auf die Probe gestellt. Serge, einer der drei, hat für einen horrenden Preis ein Gemälde gekauft. Und nicht irgendeines, sondern ein weißes Bild mit weißen Streifen. Er verteidigt sich und seine Entscheidung gegen Marc, der ihn dafür kritisiert und attackiert. Der dritte Freund, Yvan, versucht zwischen den beiden zu vermitteln. Ihre langjährige Freundschaft gerät auf dünnes Eis.
Perfekt besetzt mit drei tollen Spielern hat Dominik Wilgenbus ein enges Kammerspiel gezaubert, wie man es besser kaum machen kann. Und dabei bleibt es schlicht und konzentriert. In der Rolle des Yvan kann sich unser Publikum auf Michael A. Grimm freuen, der uns bereits mit „Der Kontrabass“ begeisterte.
Dauer: 100 Min. ohne Pause