Die Regisseurin Sabine Herpich beobachtet sie bei der Arbeit und richtet den Blick auf die Institution selbst, auf die Abläufe, das Personal, die Räumlichkeiten. Ihr gelingt es, nicht die Behinderung der Menschen ins Zentrum zu stellen, sondern die künstlerische Arbeit. Um diese herum formiert sich die Institution und wird so primär als Institution für die Kunst und nicht als Institution für Menschen mit Behinderung sichtbar. Die Idee von Kunst wird ganzheitlich, beinhaltet die Menschen, die sie machen, wie auch die Orte, an denen sie erzeugt wird, meint das Sehen der Werke, das Sprechen über sie, meint aber auch: Kunst als Arbeit, mit Arbeitszeiten und Einkommensmöglichkeiten. Die Filmemacherin selbst ist nicht unsichtbar. Sie fragt die Künstler*innen nach ihren Gedanken, Ideen, Vorgehensweisen. In den Begegnungen vor der Kamera entsteht eine erhöhte Aufmerksamkeit und Sensibilität – für die Werke ihrer Schöpfer*innen und Betrachter*innen, wie auch für die behutsame Form dieses Films über Kunst.

Filmforum

Kunst kommt aus dem Schnabel wie er gewachsen ist

  • In der Kunstwerkstatt Mosaikin Berlin arbeiten Künstler*innen mit Behinderungen an ihren Werken.
  • R+B+K: Sabine Herpich – Deutschland 2020, L: 91 Min. 106 FSK 0