Die Geschichte von einer Welt im Wandel: Krieg und Unsicherheit, Verlust, Verfall und Auflösung. Wie erzählt man die Geschichte eines Mannes der nicht loslassen kann? Was macht das mit ihm, mit seiner Familie? Und, wenn dieser Mann ausgerechnet König ist, was macht das mit seinem Staat und mit der Gesellschaft?

König Lear spürt sein Alter und will sein Reich aufteilen, sich vom Tagesgeschäft zurückziehen. Seine Töchter Goneril und Cordelia sollen davon profitieren und ihr Erbe früher antreten. Aber loszulassen ist nicht Lears Stärke, Macht abzugeben erst recht nicht. Nachdem er die Liebe seiner Töchter auf die Probe stellte und es zum Streit kam, enterbt er Cordelia und verbannt seinen engsten Berater Kent, den Einzigen, der die Dinge beim Namen nennt. Geschwächt, versucht er, sich weiter an seine Macht zu klammern, aber Goneril will erben und duldet kein Widerwort. Sie engt die Macht ihres Vaters ein, bis er in Rage gerät und flieht. Der verbannte Kent kommt verkleidet als Narr zurück und steht dem König bei. Mittellos und allein wütet Lear gegen den Sturm, ausgestoßen und am Rande des Wahnsinns. Parallel wird die Geschichte der Familie Gloucester erzählt, eines weiteren Verbündeten Lears, der zwei Söhne hat: den rechtmäßigen Edgar und den Bastard Edmund. Dieser betrügt seinen Vater und schwärzt seinen Bruder an, der fliehen und sich als Bettler verkleiden muss. So nehmen die Dinge ihren tragischen Lauf, bis Goneril und Edmund aufsteigen. Lear und sein Gefolge kauern in einer verlassenen Hütte nieder… aber Cordelia kommt wieder, und will die Situation bereinigen. So ist Streit vorprogrammiert, der die Verwüstung des ganzen Königreiches mit sich bringt und gleichzeitig die Saat der Verwandlung in sich trägt.

Die Company bleibt in ihrer Inszenierung sehr nah am Text und legt auf ihn besonderen Wert. Das konsequente Bühnen- und Kostümbild unterstützt den Fokus auf Text und Handlung, die einfühlsame Musik und der feine Humor, beides typische Merkmale der Company, die sie in Landsberg so beliebt gemacht haben, helfen die Tragik der Geschichte aufzunehmen.

Dauer: 180 Min. inkl. Pause, bitte beachten Sie den früheren Beginn um 19:00 Uhr.

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=8GqbVsbAJeo

Schauspiel

Lear

  • Tragödie von William Shakespeare mit Musik
  • Shakespeare Company Berlin
Regie Brian Bell
Es spielen Vera Keyer, Kim Pfeiffer, Johanna-Julia Spitzer, Philipp-Manuel Bodner, Stefan Plepp und Johannes Quissanga
Musik Hans Petith