Elsass, Oktober 1918. In einem weiteren Monat wird der Große Krieg zu Ende sein – und die Region wird erneut den politischen Machthaber wechseln. Luise lebt seit dem Tod ihrer Mutter allein auf einem kleinen Bauernhof, nicht weit von den Gipfeln der Vogesen entfernt, auf der elsässischen Seite der Wasserscheide. Die junge und fromme Protestantin Luise steht immer noch unter Schock über den plötzlichen Tod ihrer Mutter, als eine Französin namens Hélène, die von einem deutschen Soldaten namens Hermann verfolgt wird, in ihrem Haus Zuflucht sucht. Trotz ihrer vielen Unterschiede werden die drei gezwungen, zusammenzuleben. Das Trio repräsentiert die Spannungen und Potenziale, die das Elsass kennzeichnen: Luise ist Elsässerin und spricht alle drei Sprachen des Territoriums; Hélène ist Französin; Hermann ist Deutscher und beide sprechen lediglich ihre jeweilige Muttersprache. Ein Offizier, der nach Hermann sucht, sorgt für eine weitere Wendung: Er ist elsässischer Abstammung, identifiziert sich aber als Deutscher und dient sogar in der kaiserlichen Armee – zu einer Zeit, als die meisten elsässischen Männer in der Marine dienten, um nicht in brudermörderische Auseinandersetzungen zu geraten.

Filmforum, Kino

Luise

  • Ein atemberaubendes, wunderbar nuanciertes Historiendrama und Aufbruchsgeschichte in einer Welt fragiler und sich verändernder Grenzen.
  • R: Matthias Luthardt – B: Sebastian Bleyl, Matthias Luthardt – K: Lotta Kilian – M: Pēteris Vasks, Matthias Petsche – D: Luise Aschenbrenner, Christa Théret, Leonard Kunz – DE 2023, L. 95 Min., FSK ab 12 Jahren