In MAIDAN fügt der Regisseur Sergei Loznitsa eindringliche Aufnahmen, die aus einem friedlichen Protestmarsch heraus entstanden, zu einer Begegnung aus politischer Dringlichkeit und ästhetischer Perfektion zusammen. Die Aufstände sind eruptives Indiz der lange währenden ukrainischen Revolution. Mit der Absicht, den regierenden Präsidenten Wiktor Janukowitsch zu stürzen, haben sich die Protestierenden auf dem Maidan versammelt. Als sie mit der Polizei aneinander geraten – oder richtiger gesagt die Polizei an sie gerät – setzen Straßenschlachten ein, und die Gewalt nimmt überhand. Der Regisseur passt einzelne Sequenzen des Protestverlaufs in eine streng geordnete Form ein, verharrt konsequent am zentralen Schauplatz des Geschehens, dem Kiewer Maidan. Schleichend ergibt sich so ein eindringliches Bild, nämlich das der nationalen Neudefinition. Die Menge ist der eigentliche Protagonist, der schließlich mehr und mehr Macht gewinnt. Bedrückend und kaum vorstellbar, was sich daraus in 2022 entwickelt hat!

 

 

Filmforum

Maidan OmU

  • Die aktuellen Ereignisse in der Ukraine rufen nach der Wiederaufführung dieses wirkmächtigen Zeitdokuments von 2014.
  • R: Sergei Loznitsa – Ukraine/ NL 2014, L: 130 Min. FSK 12