Ein Mann, zwei Pferde und der unbedingte Glaube an Gerechtigkeit – Michael Kohlhaas, Pferdehändler, Familienvater, Gottesfürchtiger, ist ein Mann der Ordnung in einer Welt der Willkür. Was als kleiner Amtsmissbrauch beginnt – eine ungerechtfertigte Zollabgabe, zwei geschundene Rappen – wächst sich aus zu einem Flächenbrand. Kohlhaas, bis aufs Äußerste in seiner Ehre und seinem Gerechtigkeitsempfinden verletzt, sucht Recht. Doch was tun, wenn der Staat versagt und das Gesetz nur ein beliebig auslegbarer Spielball in den Händen der Mächtigen ist?

Kleists berühmte Novelle entfaltet sich wie ein düsterer Ritt durch die Abgründe von Moral und Macht. Kohlhaas zündet Städte an, mordet, verliert sich in seinem unbedingten Streben nach Gerechtigkeit selbst. Ist er Held oder Terrorist? Visionär oder Wahnsinniger? Zwischen Recht und Unrecht, Ordnung und Anarchie, verhandelt „Michael Kohlhaas“ die Frage, was von einem Menschen bleibt, wenn man ihm das letzte Stück Würde nimmt. Ein Lehrstück über die Gewalt der Prinzipien – und die Prinzipien der Gewalt.

Dauer: 75 Min keine Pause

Die Aufführungen des Metropoltheaters München werden gefördert durch die Familie Alexander Holzmann und unseren Förderverein TILL Freundinnen und Freunde des Stadttheaters Landsberg e. V.

wird unterstützt von

 

Schauspiel

Michael Kohlhaas

  • Solostück nach Heinrich von Kleist, Bühnenfassung von Jonathan Giele und Marc-Philipp Kochendörfer
  • Metropoltheater München
Regie Jochen Schölch
Es spielt Marc-Philipp Kochendörfer