Ingwer, 47 Jahre alt und Dozent an der Kieler Universität, fragt sich schon länger, wo eigentlich sein Platz im Leben sein könnte. Als seine „Ollen“ nicht mehr allein klarkommen, beschließt er, dem auf den Grund zu gehen, seinem Lehrstuhl an der Universität und seinem Leben in der Stadt den Rücken zu kehren, um in seinem Heimatdorf Brinkebüll im nordfriesischen Nirgendwo eine Auszeit zu verbringen. Doch den Ort seiner Kindheit erkennt er kaum wieder: keine Schule, kein Tante-Emma-Laden, keine Dorfkastanie, keine Störche, auf den Feldern wächst nur Mais. Als wäre eine ganze Welt versunken. Wann hat dieser Niedergang begonnen? Als Ingwer zu Studium in die Stadt ging und seine Eltern mit dem Gasthof sitzen ließ? Wann verschwand die Mittagsruhe mit all ihren Herrlichkeiten und Heimlichkeiten? Vater Sönke Feddersen hält immer noch stur an seinen Tresen im alten Dorfkrug die Stellung, während Mutter Ella mehr und mehr den Verstand verliert. Beide lassen Ingwer spüren, dass er sich schon viel zu lange nicht mehr um sie gekümmert hat. Und nur in kleinen Schritten kommen sie sich wieder näher… Die „etwas schrägen“ Gestalten sind mit großer Sympathie gezeichnet und stehen ohne nostalgische Verklärung für ein Leben, das es so nicht mehr geben wird. Der wunderbar sanftmütige Film zeigt überzeugend: Selbst wenn man nicht viel aus der Vergangenheit lernt, so ist sie doch ungeheuer hilfreich bei dem Versuch, die Gegenwart zu verstehen.