Der kanadische Filmemacher Daniel Roher porträtiert den russischen Oppositionellen Alexei Nawalny. Über mehrere Monate hat er seinen Protagonisten begleitet, zeigt ihn nach dem Mordversuch mit dem Nervengift Nowitschok in Berlin, bei der langsamen Erholung gemeinsam mit seiner Familie im Schwarzwald und bei seinem mutigen Entschluss, zurück in die Heimat Russland zu reisen – mit dem Ergebnis der Festnahme noch am Flughafen. Diese oft persönlich gefärbten Aufnahmen kombiniert der Film mit Archivbildern und Nachrichtenkommentaren, Interviews mit Nawalny, seiner Frau Yulia und weiteren Weggefährten sowie mit Christo Grozev vom investigativen Recherchenetzwerk Bellingcat. Die Passagen mit Grozev sind besonders packend, machen sie doch mit einer Fülle forensischer Details nachvollziehbar, wie Nawalnys Vergiftung rekonstruiert und die Attentäter zweifelsfrei identifiziert werden konnten. Diese Ermittlungen führen zum frappierenden Höhepunkt des mitreißend erzählten Films: Nawalny ruft unter falschem Namen seine Beinahe-Mörder an und schafft es, einen von ihnen in ein ausgiebiges Gespräch über die Tat zu verwickeln. Der Filmemacher Daniel Roher gewann mit NAWALNY in diesem Jahr den Publikumspreis auf dem „Sundance-Filmfestival“ und eröffnete das DOKfest in München.