In seinem Regiedebüt zerlegt Daniel Brühl sein Image als Schauspieler. Die schwarze Komödie handelt von dem Filmstar Daniel Brühl, der von seinem Nachbarn Bruno (ganz wunderbar dargestellt von Peter Kurth) mit Enthüllungen konfrontiert wird. Berlin, im Sommer: Der deutsch-spanische Schauspieler steht sowohl beruflich als auch privat auf der Sonnenseite des Lebens. Er wird für die Rolle in einem neuen US-Superheldenfilm gehandelt und bewohnt mit seiner Frau und seinen Kindern ein komfortables Eigentums-Loft. Als er kurz vor der Reise zum Casting nach London in der Eckkneipe im Prenzlauer Berg einkehrt, trifft er auf Bruno. Der ältere Nachbar aus Ost-Berlin hat nur auf diesen Moment gewartet. Bruno selbst sieht sich als Verlierer der Wiedervereinigung und will sich an Daniel rächen. Er konfrontiert den erfolgsverwöhnten Schauspieler mit Enthüllungen, die sein Privatleben und seine Karriere in Gefahr bringen könnten. Mit jeder kleinen Bemerkung und wohldosierten Gesten drehen sich die Kräfteverhältnisse, jede Nuance reißt Lebensabgründe auf und legt Wahrheiten frei über das auch nach mehr als dreißig Jahren immer noch schwierige Verhältnis zwischen Wessis und Ossis. Großartiges Kammerspiel!

 

Filmforum

Nebenan

  • Eine Tragikomödie über Ossis, Wessis und Lebenslügen in Berlin.
  • R: Daniel Brühl – B: Daniel Kehlmann – K: Jens Harant – M: Moritz Friedrich, Jakob Grunert – D: Daniel Brühl, Peter Kurth, Rike Eckermann – D 2001, L: 94 FSK 12