
Der Film erzählt die anrührende Geschichte von Fern, die wie viele in den USA 2008 nach der großen Rezession und dem wirtschaftlichen Zusammenbruch ihrer Bergbaustadt in Nevada alles verloren hat. Sie packt ihr verbliebenes Hab und Gut in ihren weißen Van und macht sich, ohne ein bestimmtes Ziel im Auge zu haben auf den Weg, um als moderne Nomadin im Westen der USA ein Leben außerhalb der konventionellen Gesellschaft zu erkunden. Während ihrer Reise verzichtet sie auf materiellen Komfort, nimmt jegliche Arbeit an, die sie unterwegs angeboten bekommt – und nabelt sich von Familienmitgliedern und Freunden ab. Doch Fern ist auf ihrer Reise alles andere als allein zwischen all den anderen Menschen, die auch in ihren Wohnmobilen leben. Immer wieder macht sie die Bekanntschaft von Menschen, die aus ähnlichen Gründen unterwegs sind und wie sie und ihre Häuser, ihre Arbeit oder gar einen geliebten Menschen verloren haben. Die subtile Inszenierung von Ferns Fremdheit in der Welt der Normalos gehört zu den großen Kunststücken dieses Films. Dazu gehören aber auch die spektakulären Landschaftspanoramen, die im Kontrast stehen zu der Enge in Ferns Van. Aber die rauschhafte Bildgewalt der Landschaftsaufnahmen lädt auch zum Staunen ein und kreiert eine eigene visuelle Poesie, die stets mit dem Inhalt harmoniert. Unbedingt sehenswert!