Es geht in dem Film um den Mittdreißiger John, einen Fensterputzer aus Belfast, der seinen dreijährigen Sohn Michael praktisch seit der Geburt allein großzieht. Doch John hat einen Hirntumor, ihm bleiben nur noch wenige Monate. Seit dieser Diagnose sucht er mit behördlicher Unterstützung nach passenden Adoptiveltern für seinen Sohn. “Passend“, das merkt man auch als Zuschauer sehr bald, ist ein Begriff, der sich relativ leicht dahersagt, den mit Bedeutung zu füllen jedoch unendlich schwer ist. Wir begleiten John und Michael zu mehreren zu mehreren adaptionswilligen Paaren, und die Größe, der Humanismus dieses bis in die kleinsten Rollen hervorragend besetzten Films zeigt sich auch darin, dass diese Menschen, auf ihre ganz persönliche Weise allesamt fürsorglich und liebevoll wirken, vom Akademikerpaar bis zum Briefträger. Für John ist die gesamte Situation von Zweifeln und Selbstzweifeln geprägt. Wie soll er einem Dreijährigen den Tod erklären? Auch hier setzt der Regisseur Uberto Pasolini nicht auf Pathos und Melodramatik, sondern auf ruhigen Realismus. John artikuliert seine Ängste mit der Klarheit eines Menschen, der weiß, dass er keine Zeit zu verlieren hat, und doch um jeden Moment ringt. Ihm ist bewusst, dass er im Angesicht des eigenen Todes Schicksal für seinen kleinen Sohn spielen muss. Bis zum letzten Bild wahrt der Film die Balance zwischen Abschiedsschmerz und leiser Zukunftshoffnung.