Der Hochkommissar der französischen Republik auf der Insel Tahiti in Französisch-Polynesien ist ein Mann des Kalküls und der guten Manieren. Zwischen offiziellen Empfängen und zwielichtigen Etablissements fühlt er ständig den Puls der lokalen Bevölkerung. Jederzeit könnte es zu wütenden Ausschreitungen kommen. Dies gilt umso mehr, als sich ein Gerücht hartnäckig hält: Angeblich wurde ein U-Boot gesichtet, dessen geisterhafte Erscheinung eine Wiederaufnahme der französischen Atomtests ankündigen könnte. Der Film umhüllt uns mit einer Aura des Geheimnisvollen, die gleichermaßen verunsichert, verwirrt und betört. Er lädt ein zum Nachdenken über den Postkolonialismus, den Wahnsinn des Krieges, die nukleare Bedrohung und die Leere des politischen Diskurses, verzichtet aber zugleich auf viele Handlungselemente einer Erzählung. Das Werk zieht uns über seinen Sinn für das Mysteriöse und Surreale in den Bann. Die “Neue Züricher Zeitung“ hielt PACIFICTION für eine der eigenwilligsten und schönsten Produktionen des Filmjahres. Zahlreiche internationale Preise unterstreichen das.