Die siebte Produktion der Moreth Company ist gleichzeitig die erste, bei der Konstantin Moreth das Stück selbst verfasst hat.
Ein skurril-düsterer Reigen, ein Tanz auf dem Vulkan, ein Requiem, eine Ode an das Leben, gewidmet den tapferen Einwohnern von Sarajevo. Die Belagerung von Sarajevo bildet den Hintergrund einer morbiden, gleichwohl lebenshungrigen Erzählung. Da, wo der Tod am nächsten ist, brennt das Leben am hellsten. Adem arbeitet in einer Kneipe in Sarajevo. Nacht für Nacht. Adem schläft nicht mehr. Seit er im Krieg seine große Liebe gefunden und wieder verloren hat, lebt er ohne Ziel vor sich hin, umgeben von den immer gleichen Gästen, heimgesucht von den Dämonen seiner Vergangenheit, des Krieges und der Liebe. Abend für Abend erwachen die Geschichten, werden Lieder gesungen, und die Toten sind allgegenwärtig…
Und dann ist da noch dieser Cellist: Vedran Smailović: 27. Mai 1992. Eine Mörserattacke der Serben auf einen Platz, der 22 Menschen zum Opfer fallen, weil sie um Brot anstanden. Nach diesem Angriff nahm Smailović sein Cello und spielte 22 Tage lang mitten auf verschiedenen Plätzen der Stadt, im Fadenkreuz der Scharfschützen für die Opfer und überlebte es. Dies ist ein universelles Bild für Menschlichkeit angesichts einer menschenverachtenden Situation, wie sie die Belagerung von Sarajevo darstellt.