Der Notar Dr. Josef Bartok lebt in Wien und versucht mit seiner Frau zu verdrängen, dass der Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland kurz bevorsteht. Bartok wird verhaftet und kommt in Einzelhaft. Er soll die Zugangscodes zu den Reichtümern von Klöstern preisgeben, die seine Kanzlei verwaltet. Um der psychischen Folter der Gestapo standzuhalten, lässt er sich auf eine Partie Schach mit dem Gestapo-Mann Böhm ein, obwohl er denkt, das Spiel sei nur etwas für preußische Generale. Nach Monaten der Einzelhaft, als ihm durch Zufall ein Buch in die Hände fällt, in dem verschiedene Schachpartien beschrieben werden – und das Bartok bald zu einem besessenen Spieler macht. Die “Schachvergiftung“ hat ihn ergriffen. Damit bewegt sich der Film des Regisseurs Philipp Stölzl ziemlich genau in die Stimmung der Buchvorlage, in der von einem “Spielzwang“ die Rede ist. Immer mehr verschwimmen nicht nur bei Bartok, sondern auch bei uns Zuschauern die Grenzen von Wahn und Wirklichkeit. Schon einmal ist Stefan Zweigs Schachnovelle – sein letztes Werk vor seinem Selbstmord in Brasilien – verfilmt worden, 1960 mit Curd Jürgens und Hansjörg Felmy unter der Regie von Gerd Oswald, einem aus dem Exil heimgekehrten Regisseur. Der Film von Philipp Stölzl wurde 2020 mit dem Bayrischen Filmpreis in der Kategorie Produktion und Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. Für den Deutschen Filmpreis 2021 war er nominiert als Bester Spielfilm, Beste weibliche Nebenrolle, Beste Tongestaltung, Bestes Szenen-und Kostümbild, Beste visuelle Effekte. Ausgezeichnet wurde er für das Beste Kostümbild. Er erhielt außerdem den Friedenspreis des Deutschen Films und den Gilde-Filmpreis 2021 als Bester nationaler Film.
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