Eigentlich wollte Janet nur bei einem geselligen Abend mit ihren engsten Vertrauten auf ihren neusten politischen Erfolg anstoßen: Ihre Oppositionspartei hat sie zur Schatten-gesundheitsministerin erhoben. Die Zusammenstellung der Gäste könnte allerdings nicht komischer sein: Janets beste Freundin April glaubt nicht wirklich an die Politik und ihr Ex-Mann Gottfried nicht an Schulmedizin, Martha und Jinny haben grade erfahren, dass sie dreimal so viele Kinder bekommen wie erwartet, und Tom, der Mann von Janets Arbeitskollegin, wirkt den ganzen Abend fahrig und abwesend. Nach einer Offenbarung von Janets Ehemann über dessen Gesundheitszustand beginnen sich die Ereignisse zu überschlagen und in der Folge stehen die Lebensentwürfe infrage. Esoterik trifft Zynismus, alte Geschichten kommen ans Tageslicht, und Streitigkeiten werden in dieser intellektuellen, linksliberalen Gesellschaft nicht nur in Wortgefechten ausgetragen.
Sally Potter schreibt mit „The Party“ ein Werk voller Tragik und Witz über eine bürgerliche Idylle, in der jedes Geheimnis einen Rattenschwanz nach sich zieht. Die Verfilmung 2017 wurde bei den 67. Internationalen Filmfestspielen in Berlin uraufgeführt. Die Regisseurin Bettina Rehm hat in Tübingen bereits eine überzeugende Inszenierung von Ferdinand von Schirachs „Terror“ auf die Bühne gebracht.