Der fraglos wildeste Film des gesamten Festivaljahrgangs 2021 ist das radikale Werk der Regisseurin Julia Ducournau, der die Konventionen von Genre- und Arthousekino neu kalibriert – und sowohl mit seiner Geschichte als auch mit seinen Bildern unablässig provoziert. Die Geschichte der Serienkillerin Alexia, die Sex mit Frauen und Autos (!!!) hat, die auf der Flucht vor der Polizei die Identität des Sohnes Adrien eines verschwundenen Feuerwehrmannes annimmt. Sex und Gewalt springen in dem Film zwar ins Auge, doch mindestens so entscheidend sind die Momente von Zärtlichkeit und die Darstellung von Einsamkeit, eine doppelbödige Bildsprache und nicht zuletzt eben der dezidiert weibliche Blick der Regisseurin auf Körperlichkeit und Männlichkeitsrituale. Die junge Hauptdarstellerin Agathe Rousselle: „Was mich an dem Film von Julia Ducournau interessiert und auch begeistert hat ist, dass sie den Körper als Subjekt behandelt und absolut nicht als Objekt. Zu keinem Zeitpunkt, auch nicht am Anfang, wo der Film sehr sexualisiert ist, wird der Körper thematisiert. Diese Tatsache hat mir ein gutes Gefühl und großes Vertrauen gegeben.“  Das FILMFORUM zeigt den Sensationssieger der 74. Filmfestspiele von Cannes: Kommen Sie! Sehen Sie! Staunen Sie!

 

 

Filmforum

Titane

  • Das Fantasy-Drama wurde auf den Internationalen Filmfestspielen in Cannes uraufgeführt und gewann mit der Goldenen Palme den Hauptpreis des Festivals.
  • R+B: Julia Ducournau – K: Ruben Impens – M: Jim Williams – D: Agathe Rousselle, Vincent Lindon, >span>Laïs Salameh, Garance Marillier – Frankreich 2021, L:108 Min. FSK 16