Erniedrigt, beleidigt, ausgebeutet und betrogen. Mit Woyzeck betritt eine Figur die Bühne, die es vermutlich in dieser schonungslosen Zeichnung als gesellschaftliche Randfigur vorher nicht gegeben hat. Woyzeck, der von seinem kargen Sold als Soldat nicht leben und nicht sterben kann, verdingt sich zusätzlich nicht nur als Diener seines Hauptmannes, sondern auch als medizinisches Versuchskaninchen beim Regimentsarzt. Das Geld verwendet er restlos für den Unterhalt seiner Geliebten Marie und deren uneheliches Kind. Eine sich anbahnende Affäre Maries, die von einem besseren Leben mit dem Tambourmajor träumt, treibt den von allen Seiten drangsalierten und physisch wie psychisch labilen Woyzeck immer tiefer in Wahnvorstellungen. Darin vermischen sich Eifersucht, Ohnmachtserfahrung und erlittenes Unrecht zu einer Treibladung, die im Gewaltakt explodiert: das Opfer wird zum Täter.

Woyzeck war Georg Büchners letzte, seiner bahnbrechenden Analysen des modernen Menschen, die er literarisch und auf dem Theater hinterlassen hat. Keine Zeile davon hat über die fast 200 Jahre an Aussagekraft und poetischer Wirkung verloren. Woyzeck wird zu sehen sein im TRANSIT Format. Bereits im Juni hatten wir mit Goethes Werther ein Stück in diesem Format zu Gast im Stadttheater. Ziel dieses ansprechenden Formates ist es, Klassiker in ihrer Essenz einem heutigen Publikum nahe zu bringen und vor allem einem jüngeren Teil des Publikums den Zugang zu alten Texten zu erleichtern. Daher ist der Abend auch für Schulgruppen höherer Jahrgangsstufen sehr geeignet. Informationen zum Besuch für Schulgruppen erhalten Sie im Theaterbüro bei Frau Andrea Ehelechner unter andrea.ehelechner@landsberg.de

Dauer 65 Min keine Pause

 

www.landestheater-schwaben.de

Schauspiel

Transit Woyzeck

  • Drama von Georg Büchner
  • Landestheater Schwaben
Inszenierung Christine Hofer