Vox Villae und der Landsberger Kammerchor werden vor und nach dem Film mit ihren beiden Chorleiterinnen Cornelia Utz und Silvia Elvers das, was die Dokumentation zeigen wird, sogleich in die Tat umsetzen: Das Publikum darf also nicht nur im Film Chorklängen lauschen, sondern sofort selber mitsingen und mitgrooven und damit erleben, wie „Herzen zu einem Klang“ werden.
Eine besondere Magie liegt im gemeinsamen Singen. Gesang begleitete schon die gesamte Menschheitsgeschichte, in der Freude wie in der Trauer, als Lob- oder Machtdemonstration, mal allein, unbedingt aber in der Gemeinschaft. Singen im Chor bedeutet Menschlichkeit. Das Individuum öffnet sich und ordnet das eigene Ich dem Kollektiv unter, wird so Teil eines einzigartigen Klangerlebnisses, das nur im Zusammenspiel funktioniert. Auf der Suche nach einem Bild für den großen Konflikt des modernen Menschen, zwischen zunehmender Individualisierung und gemeinschaftlicher Identität, stieß das Regieduo Simone Dobmeier und Torsten Striegnitz eben auf diese Einzigartigkeit des Chorgesangs. In ihrem Dokumentarfilm begleiten sie zwei Chorleiterinnen und einen Chorleiter und zeigen dabei die große Magie, die Kraft des gemeinschaftlichen Singens und die inspirierende Rolle, die den Dirigentinnen und Dirigenten dabei zukommt. Da ist der Weltstar Simon Halsey, der dem Chorsingen voller Enthusiasmus zu immer mehr Bedeutung verhelfen will. Das gilt auch für die Berlinerin Judith Kamphues. Sie ist Gesangspädagogin und Sängerin, stets begeistert und motivierend. Und da ist die junge Hyunju Kwon, aus Korea stammend und in Mannheim lebend. Sie agiert sehr konzentriert, kontrolliert mit dem Dirigentenstab, technisch brillant. Simone Dobmeier und Torsten Striegnitz konzentrieren in ihrem ausgezeichneten Film ganz auf ihre unterschiedlichen Protagonisten und deren Zusammenspiel mit den Chören. So ermöglichen sie einen Blick in eine für viele unbekannte Welt, die eine Gemeinschaft feiert – empathisch und in weiten Teilen mitreißend im Sog des Gesangs.