Mit der Friseurin Suze und dem Computerexperten JB begegnen sich zwei einsame Menschen, die plötzlich aus dem Hamsterrad des Lebens gefallen sind: Suze erfährt, dass aufgrund der jahrelangen Verwendung von Haarspray ihre Lunge unheilbar geschädigt ist. JB wird von seinem Behördenchef von dem Projekt, in das er sich jahrelang hineingekniet hat, abgezogen, um durch Jüngere ersetzt zu werden. Suze geht nun auf die Suche nach ihrem Kind, dass sie mit 15 gebar und zur anonymen Adaption freigeben musste. JB versucht, sich umzubringen, was spektakulär misslingt. Suze rettet den IT-Nerd aus den Trümmern seines Büros und erpresst ihn dazu, ihr zu helfen. Der blinde Archivar Serge schließt sich ihnen spontan an. Gejagt von der Polizei schlägt das Trio verwegene Haken, um Suzes mittlerweile erwachsenen Sohn aufzuspüren. Die Freuden der Vogelfreiheit kann im europäischen Kino keiner so einfallsreich demonstrieren wie Albert Dupontel, dessen Film 2021 sieben Césars einsammelte. Als Regisseur, Drehbuchautor und männlicher Hauptdarsteller bewegt er sich im Biotop jener französischen Autorenfilmer, die mit ihren Offbeat-Komödien Chaplin, Tati und Kaurismäki beerben. Dupontel, ein antiintellektueller Intellektueller, lässt seine Helden die gesichtslose Repression auf indirekte Weise sabotieren, etwa, wenn sie an kafkaesken Unorten in groteske Situationen stolpern und auf gleichgültige Behördenangestellte mit unkontrollierbaren Gefühlsausbrüchen reagieren. Der Humor ist burlesk statt ironisch, ständig geht etwas kaputt.