Mit seinem verwunschenen Liebesdrama präsentiert sich der georgische Filmemacher Alexandre Koberidze als Hoffnungsträger des romantischen Kinos: Es war einmal in der Stadt Kutaissi in Georgien. Morgens auf dem Weg zur Arbeit begegnen sich die Apothekerin Lisa und der Profifußballer Giorgi, und abends auf dem Heimweg gleich nochmal. Das kann kein Zufall sein! Sie verabreden sich spontan für den nächsten Abend zu einem Treffen im Straßencafé, aber dann trifft sie über Nacht ein Fluch: Am Morgen erwachen beide mit verändertem Aussehen – und können sich nicht mehr erkennen. Wochenlang suchen sie einander. Aber Lisa und Giorgi müssen sich völlig neu orientieren. Gibt es für sie nicht doch noch ein Happy End? In epischer Weite erzählt der Film ein wunderschönes Kinomärchen über Liebe und Sehnsucht. Die Figuren sprechen nur wenig, das Drama spielt sich ganz ihrem Inneren ab. Und wie im Märchen üblich ist es ein allwissender Erzähler, der den Zuschauer*innen das Geschehen nahebringt. Bei vielen musikalisch unterlegten Szenen fühlt man zuweilen in die Stummfilmära zurückversetzt. Und auch die großartigen Kameraeinstellungen tragen dazu bei, dass der Film einen intensiven Sog entwickelt. Hier werden inhaltlich wie formal die Möglichkeiten der Kunstform Kino auf schönste Weise ausgespielt.
Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen OmU